Ich wurde letztens in einer Mail von einem gewissen Trinker gefragt, wie eigentlich so ein ganz typischer Tag hier in Hong Kong bei mir aussieht. Da hab ich mir gedacht, dass das doch auf jeden Fall mal wieder einen Blogpost wert ist.
Um 7.30 Uhr klingelt der Wecker. Um diese Zeit kommen dann meine Mitbewohner und ich alle nacheinander irgendwie aus den Türgen gekrochen. Wenn es sich um einen Donnerstagmorgen handelt, dann meistens eher ungesprächig und etwas langsamer als sonst, da jeden Mittwoch in den Bars um die Ecke Ladies Night ist. Das heisst Fraün kommen überall umsonst rein und können for free soviel trinken wie sie wollen, während wir Herren der Schöpfung Eintritt und 5-8 Euro pro Bier zahlen müssen. Da komm mir nochmal jemand mit Gleichberechtigung.
Na ja, dann wird in unserem kleinen Wohnzimmer gefrühstückt und zwar meistens Müsli und Obst. Währenddessen läuft auf einem Laptop die deutsche 20-Uhr-Tagesschau vom Vortag. Ich habe den weitesten Arbeitsweg, muss eigentlich so 8.15 los…meistens wird es aber später und an Donnerstagen halt am spätesten.
Mein Weg zur Arbeit als Fotostrecke:
Ca. 10 Minuten Fussweg zum Bus. Im Doppeldecker-Bus (ich sitze immer oben erste Reihe) geniesse ich dann noch kurz die Aussicht über den Hafen, bevor es durch den Tunnel von Hong Kong Island aufs Festland geht. Meine Arbeitszeit beginnt um 9 und endet um 18 Uhr. Von 12.45 Uhr bis 2 Uhr haben wir dann Mittagspause, in welcher ich meistens mit den anderen deutschen (Ex-)Trainees in einem der vielen Restaurants hier in der nähe esse. Wenn das Wetter schön ist, dann nehmen wir uns auch gerne mal ein paar Dumplings mit in einen der nahegelegenen kleinen Parks.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Abteilungen lässt bei mir keiner punkt 18 Uhr den Griffel fallen, wesshalb ich dann meistens erst so 18.45 im Bus sitze. Auf dem Weg nach hause vielleicht noch mal kurz im Supermarkt vorbeischaün und dann ist auch schon wieder Zeit zum Abendessen. Das Abendprogramm war dann bisher glaube ich noch an keinem Tag so wie an einem anderen. Mal gab es japanisches Hot Pot-Essen, mal sind mein Mitbewohner und ich uns im nahen Victoria Park auf dem Jogging-Fittness-Parcour uns austoben gegangen, dann wieder gibt es Sushi-All-You-Can-Eat, eine erfolglose Suche nach einem Rugby-Team oder das ein oder andere Mal landete man dann doch auch wieder im Typhoon, einer bei der westlichen Bevölkerung sehr beliebten Bar in unserem Viertel Wan Chai. Nur der Mittwochabend sieht wie oben beschrieben immer ziemlich ähnlich aus…
Der schon genannte Herr Trinker, fragte auch noch nach meinem Arbeitstag, aber das kommt dann beim nächsten Mal.